Tipps für die ersten Tage
Für die Heimfahrt:
Der Welpe bekommt von uns sein Halsband umgelegt, Sie bringen bitte eine
Leine mit. Die erste Autofahrt verbringt der Welpe auf dem Schoß seines neuen
„Chefs“. Falls Sie unterwegs anhalten müssen, bitte nur mit Leine fest in der Hand aussteigen!
Am besten trägt man den Welpen zu der Stelle, wo er sich lösen darf, und lässt ihn dann zurück laufen. Auf vollen Rastplätzen, und wo es sehr laut und unruhig ist, tragen Sie ihn liebe r hin und zurück, am besten fährt man aber ab und sucht sich einen Feldweg.
Zu Hause führt der erste Weg (auf dem Arm) zum Löseplatz, danach darf der Welpe in sein neues Zuhause laufen.
Haus und Garten machen Sie bitte schon vorher „welpensicher“.
Am besten legt man sich flach auf den Boden, das schärft den Blick. Vorsicht ist ebenfalls
bei Treppen und Geländern geboten, die Kleinen passen noch durch die Stäbe. GGf. ist ein kleiner Welpenauslauf hilfreich, ich gebe gerne die Bestelladresse weiter.
Türen bitte zu lassen, oder mit Stoppern sichern. In den ersten 6 Monaten sollten die Welpen keine Treppen steigen, weder hoch noch runter.
Im Haus zeigen Sie ihm als erstes sein Bett und den Wassernapf, wenn er mag, kann er noch auf Erkundung gehen, erzwingen Sie das aber nicht. Auch den Fressplatz können sie schon festlegen.
Fress- und Schlafplatz gehören dem Hund allein. Beim Fressen wird der Kleine nicht gestört, allerdings können Sie ein „Warte“ und „Jetzt“ einführen, ehe er fressen darf (Rangordnung!).
Nach dem Fressen, Spielen und Schlafen „muß“ der Welpe. Anfangs am besten tragen, es eilt.
Die Welpen haben noch eine kurze Wachphase, sucht der Kleine sich einen Schlafplatz, bringen Sie ihn in sein Bett. Ich habe gute Erfahrung mit einem Pappkarton gemacht, groß genug, das das Kleine darin bequem liegen kann, hoch genug, dass es nicht alleine raus kommt. Unsere Decke rein, ev. ein Handtuch halb darüber, fertig ist die Hundehöhle. Wenn der Kleine wach wird, fängt er an, darin „herum zu kraspeln“. Nutzen Sie gezielt die „Müde“-Phasen, um sich zu entfernen, daraus entsteht nach und nach auch das „Alleine-Sein“. Die ersten Nächte lassen sie ihn nicht allein, entfernen Sie sich höchstens in Hörweite.
„Schlafende Hunde soll man nicht wecken!“
Die ersten Tage reservieren Sie bitte der engsten Familie, für die notwendigen Ausgänge reicht der Garten, alles andere würde den Kleinen überfordern. Sie werden merken, wenn er unternehmungslustiger wird. Anfangs reichen dann Gänge von ca 10 min, vielleicht kennen Sie von kleinen Kindern das „SpazierenStehen“? Hat sich der Welpe gut eingewöhnt, ist es auch Zeit für die Welpenschule.
Bitte besprechen Sie vorher, welche Regeln gelten sollen, ist der Hund da, müssen sich alle konsequent daran halten. Fehler ausmerzen ist für alle schwieriger und schmerzhafter, als von Beginn an konsequent zu sein.
Wer eine Übung beginnt, beendet Sie auch.
Unsere Welpen kennen schon das Wort „Komm“, sie haben das beim Füttern gelernt. Bitte belohnen Sie den Welpen jedes Mal mit einem Leckerchen, wenn es geklappt hat. Solange das nicht zuverlässig klappt, bleibt der Welpe an allen kritischen Stellen an der Leine. Auch für die Geschäftchen kann man sich ein Kommando überlegen.
Versicherung:
Eine Tierhaftpflicht ist meist in der Hausratversicherung enthalten, melden Sie ihren Hund da an. Vergessen Sie bitte die Hundesteuer nicht, die ersten drei Monate sind in der Regel frei. Für Niedersachsen: Alle Hunde müssen in das Zentralregister eingetragen werden, https://www.hunderegister-nds.de, in anderen Bundesländern gelten andere Auflagen.
Zum Spiel:
Welpen spielen gerne, oft und viel, sowohl mit anderen Hunden, als auch mit Menschen.
Als Mensch beginnt man das Spiel (wenn der Welpe wach und freudig ist) und beendet es, bevor er (der Welpe) müde wird. Beim Spiel sollte der Hund gewinnen, man kann das Spielzeug gegen ein Zweites oder ein Leckerchen tauschen.
Wenn Sie beim Spaziergang andere Hunde treffen, leinen Sie bitte ihren Welpen zunächst immer an, und erkundigen sich, ob der andere erwachsene Hund freundlich zu Welpen ist.
„Welpenschutz“ ist kein Naturgesetz, es gibt viele Ausnahmen.
Erziehung:
Das meiste werden Sie in und nach der Welpenschule lernen, daher hier nur ein paar Tipps.
Seien Sie vorausschauend. Strebt der Welpe Verbotenes an, ein Ruf vorher und ausgiebiges Loben ist besser, als eine Strafe. Wenn Strafe, dann im Moment der Untat, andernfalls ist sie wirkungslos, im schlimmsten Fall wird die Strafe sogar falsch verknüpft.
Benutzen Sie niemals Hundeplatz-Kommandos, wenn sie deren Einhalt nicht sicherstellen können (weil der Hund z. B. nicht angeleint ist) oder wollen. Für zuhause können Sie ruhig Ersatzkommandos benutzen.
Körperpflege:
Baden braucht ein Hund nicht, es sei denn, er hat sich wirklich übel „parfümiert“.
Bürsten und kämmen Sie in kurzen Einheiten zur Übung, bitte hören sie nicht auf, wenn der Welpe zappelt oder beißt, sondern ausschließlich, wenn er ruhig steht.
Gut verpackt, genießt ihr Hund bald die zusätzlichen Streicheleinheiten.
Sie sollten ihren Hund an allen Körperstellen anfassen dürfen, ebenso wichtig ist das „Zähne zeigen“. Später üben Sie das Dulden von Untersuchungen unter ihrer Aufsicht.
Tierarzt:
Nutzen Sie die erste Wurmkur zu einem unverfänglichen Besuch beim Tierarzt.
Ein kleiner Check und ganz viele Leckerlies sind der Beginn einer vertrauensvollen Beziehung.
Bitte bedenken Sie bei allem, der Hund hört nicht die Worte, spürt aber die Stimmung, die mitschwingt, meinen Sie also, was Sie sagen.
Und zumSchluss:
Tragen Sie einzelne Missgeschicke mit Humor, aber verlieren Sie nie das Ziel aus den Augen.
Seien sie geduldig, konsequent und gelassen, die Erziehung eines Hundes ist niemals abgeschlossen.
Und erlauben Sie mir bitte ein Wort der Mahnung: Eine Kastration ersetzt keine Erziehung!
Es ist ein Irrtum, zu glauben, ein kastrierter Hund sei führiger, freundlicher, weniger krank. Im Gegenteil: je jünger kastriert, umso höher das das Risiko von Krebserkrankungen, Knochen- und Bindegewebeschwächen, von Fettleibigkeit und Inkontingenz will ich jetzt gar nicht reden.
Natürlich können Sie jederzeit anrufen oder mailen, wir freuen uns zu hören, wie es unseren „Kindern“ geht.